ASL-Gen.

Auch bekannt als: Argininosuccinase-Mangel; Argininosuccinat-Lyase-Mangel; ASL-Mangel; Mangel an Argininosbernsteinsäure-Lyase; ASA.

(OMIM#207900)

  1. Die Krankheit

Seltene genetische Störung des Harnstoffzyklusstoffwechsels, die typischerweise entweder durch eine schwere, neonatal begonnene Form gekennzeichnet ist, die sich mit Hyperammonämie manifestiert, begleitet von Erbrechen, Unterkühlung, Lethargie und schlechter Fütterung in den ersten Lebenstagen, oder spät einsetzende Formen, die sich mit stress- oder infektionsinduzierter episodischer Hyperammonämie oder in einigen Fällen mit Verhaltensauffälligkeiten und/oder Lernschwierigkeiten oder chronischen Lebererkrankungen manifestieren. Die Patienten manifestieren häufig eine Leberfunktionsstörung. Das Fehlen früher Anzeichen oder Symptome schließt die Diagnose nicht aus.

  1. Die Symptome

ASS kann ein variables klinisches Bild mit neonatalem oder spätem Beginn (in jedem Alter außerhalb der Neugeborenenperiode) haben. Neugeborene mit schwerer Form von ASS erscheinen in der Regel in den ersten 24-48 Stunden nach der Geburt normal, aber innerhalb weniger Tage mit einer schweren Hyperammonämie, die sich mit Lethargie, Schläfrigkeit, Nahrungsverweigerung, Erbrechen, Tachypnoe und respiratorischer Alkalose manifestiert. Unbehandelt kann es zu einer Verschlechterung der Lethargie, Krampfanfällen, Koma und Tod kommen. Spät einsetzende ASS wird in der Regel durch eine akute Infektion, Stress oder nach einer hohen Proteinzufuhr ausgelöst. Es wurde auch über eine spät einsetzende kognitive Beeinträchtigung oder Lernbehinderung in Abwesenheit von hyperammonämischen Episoden berichtet. Einige Patienten können klinisch asymptomatisch sein, obwohl sie klare biochemische Anzeichen der Krankheit zeigen.

  1. Maßnahmen im Falle einer frühzeitigen Diagnose
  • Säuglinge mit einem positiven Gentest sollten weiterhin stillen und Säuglingsnahrung vermeiden.
  • Die biochemische Korrelation ist essentiell für die Bestätigung der Diagnose mit der quantitativen Aminosäure im Plasma, dem Ammoniakgehalt und den organischen Säuren im Urin. Auch biochemisches Neugeborenen-Screening mit Tandem-Massenspektrometrie kann helfen (hoher ASA-Gehalt im Filterpapier). Eine Stickstofffängertherapie (mit Natriumbenzoat und/oder Natriumphenylacetat/Phenylbutyrat) sollte den Ammoniakspiegel normalisieren.
  • ASS ist eine lebenslange Krankheit, die ein lebenslanges Management und eine regelmäßige Nachsorge durch einen Stoffwechselmediziner und Ernährungsberater erfordert, die Teil eines multidisziplinären Behandlungsansatzes sind.
  • Eine genetische Beratung ist sehr empfehlenswert für die Familienplanung und die Bewertung von gefährdeten Familienmitgliedern wie Geschwistern.
  1. Weitere Informationen