Enthält:

– Pseudohypoaldosteronismus Typ IIB – OMIM#614491

https://omim.org/entry/614491 WNK4-Gen

Auch bekannt als: PHA2B; autosomal-dominant

– Pseudohypoaldosteronismus Typ IIC – OMIM#614492

https://omim.org/entry/614492 WNK1-Gen

Auch bekannt als: PHA2C; autosomal-dominant

– Pseudohypoaldosteronismus Typ IID – OMIM#614495

https://omim.org/entry/614495 KLHL3-Gen

Auch bekannt als: familiäre hyperkaliämische Hypertonie, PHA2D; autosomal-dominant/ rezessiv

– Pseudohypoaldosteronismus Typ IIE – OMIM#614496

https://omim.org/entry/6144956 CUL3-Gen

Auch bekannt als: familiäre hyperkaliämische Hypertonie, PHA2D; autosomal-dominant/ rezessiv

  1. Die Krankheit:

Der Pseudohypoaldosteronismus Typ II (PHAII) ist gekennzeichnet durch Hyperkaliämie trotz normaler glomerulärer Filtrationsrate (GFR) und häufig durch Hypertonie. Weitere assoziierte Befunde bei Kindern und Erwachsenen sind Hyperchlorämie, metabolische Azidose und unterdrückte Plasma-Renin-Spiegel. Der Aldosteronspiegel ist variabel, aber angesichts des Grades der Hyperkaliämie relativ niedrig (erhöhtes Serumkalium ist ein starker Stimulus für die Aldosteronsekretion). Hyperkalziurie ist gut beschrieben.

  1. Die Symptome:

Hypertonie (Blutdruck >140/90 mm Hg), die sich im Allgemeinen im Jugend- oder Erwachsenenalter manifestiert, aber auch bei Kindern berichtet wird. Das Fehlen früher Anzeichen oder Symptome schließt die Diagnose nicht aus.

  • Laborbefunde: Hyperkaliämie in Abwesenheit einer gestörten glomerulären Filtration – die Serumkonzentration von Kalium reicht von leicht (Serum-K ~5,0-6,0 mmol/L) bis stark erhöht (>8,0 mmol/L) [Normalbereich: ~3,5-5,1 mmol/L]. Dieser Befund ist bei Betroffenen jeden Alters nahezu universell.
  • Metabolische Azidose: Serumkonzentration von Bikarbonat im Bereich von 14 bis 24 mmol/L [Normalbereich: ~22-29 mmol/L]
  • Hyperchlorämie: Serumkonzentration von Chlorid im Bereich von 105 bis 117 mmol/L (Normalbereich: ~99-108 mmol/L)
  • Unterdrückte Reninspiegel im Plasma
  • Variable Serumaldosteronspiegel, die im Rahmen der Hyperkaliämie tendenziell relativ unterdrückt werden
  • Serumkalzium- und Parathormonspiegel, die normal sind. Hyperkalziurie wird jedoch zumindest bei einer Untergruppe von Personen festgestellt.

Familienanamnese: Ein Verwandter ersten Grades mit ähnlichen Befunden. Der Verdacht auf PHAII sollte bei Personen mit beschriebenen klinischen Merkmalen, unterstützenden Laborbefunden und Familienanamnese bestehen. Das Fehlen einiger dieser Punkte schließt die Diagnose nicht aus.

  1. Maßnahmen im Falle einer frühzeitigen Diagnose
  • Säuglinge, bei denen eine heterozygote pathogene Variante in  den Genen CUL3, WNK1 oder WNK4  identifiziert wurde;oder eine heterozygote pathogene Variante oder biallelisch pathogene Varianten (2 Kopien einer Mutation oder 1 Kopie der Homozygotie im KLHL3-Gen).
  • Babys sollten weiterhin gestillt werden
  • Suchen Sie nach den beschriebenen Laborbefunden.
  • Die Diagnose basiert auf genetischen und laboratorischen Ergebnissen, der familiären Anamnese und klinischen Symptomen, falls vorhanden.
  • Elektrolyt- und Blutdruckanomalien von PHAII bei Kindern und Erwachsenen werden häufig mit Thiaziddiuretika korrigiert.
  • Die Kontrolle des Blutdrucks ist wichtig, um das Risiko von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Schlaganfällen zu verringern.
  • Zu vermeidende Wirkstoffe/Umstände: Unbehandelte Personen mit PHAII sollten eine übermäßige Aufnahme von Lebensmitteln mit hohem Salz- und Kaliumgehalt vermeiden, da diese Bluthochdruck und Hyperkaliämie verschlimmern können.
  • Die genetische Beratung wird für die Familienplanung und die Bewertung von gefährdeten Familienmitgliedern wie Geschwistern dringend empfohlen, da es autosomal-dominante und autosomal-rezessive Formen gibt.
  1. Weitere Informationen:

Orphanet:

Literatur: