GCDH-Gen

Auch bekannt als: Glutarazidurie, Typ I; Glutaryl-CoA-Dehidrogenase-Mangel; GA1.

OMIM#231670 https://omim.org/entry/231670

  1. Die Krankheit:

Der Glutaryl-CoA-Dehydrogenase-Mangel (GCDH)-Mangel (GDD) ist eine autosomal-rezessive neurometabolische Störung, die klinisch durch enzephalopathische Krisen gekennzeichnet ist, die zu einer striatalen Schädigung und einer schweren dystonen dyskinetischen Bewegungsstörung führen. Das Fehlen früher Anzeichen oder Symptome schließt die Diagnose nicht aus.

  1. Die Symptome:

Neugeborene sind überwiegend asymptomatisch, obwohl 75% an Makrozephalie leiden und möglicherweise Hypotonie und Reizbarkeit zeigen. Wenn sie nicht diagnostiziert wird, tritt die anfängliche akute enzephalopathische Krise zwischen 3 und 36 Monaten auf, die typischerweise durch eine interkurrente fieberhafte Erkrankung, eine Impfung oder einen chirurgischen Eingriff ausgelöst wird und durch Hypotonie, Verlust der motorischen Fähigkeiten und Krämpfe gekennzeichnet ist, die zu einer beidseitigen striatalen Schädigung mit schwerer sekundärer Dystonie und gelegentlich subduralen und retinalen Blutungen führen. GDD kann ausnahmsweise mit Hypoglykämie oder Azidose einhergehen. Mit zunehmendem Alter (>6 Jahre) und bei entsprechender Behandlung sinkt das Risiko enzephalopathischer Krisen. Bei einigen Patienten entwickeln sich Hypotonie und Dystonie allmählich ohne enzephalopathische Krise, die als spät einsetzende oder heimtückisch einsetzende GDD bekannt ist.

  1. Maßnahmen im Falle einer frühzeitigen Diagnose:
  • Säuglinge mit einem positiven genetischen Test (mit 2 pathogenen Varianten oder 2 Kopien einer einzigen pathogenen Variante im Gen GCDH) sollten weiterhin stillen und Säuglingsanfangsnahrung vermeiden. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um chronischen Symptomen vorzubeugen.
  • Die biochemische Korrelation ist essentiell für die Bestätigung der Diagnose mit biochemischem NBS mit Tandem-Massenspektrometrie (hohes Glutarylcarnitin – C5DC) und organischen Säuren im Urin zur Akkumulation von Glutarsäure (GA), 3-Hydroxyglutarsäure (3-OH-GA) und Glutakonsäure.
  • GA1 ist eine lebenslange Krankheit, die ein lebenslanges Management und eine regelmäßige Nachsorge durch einen Stoffwechselmediziner und Ernährungsberater erfordert, die Teil eines multidisziplinären Behandlungsansatzes sind.
  • Das tägliche Management umfasst eine lysinarme Diät mit stoffwechselspezifischer Formel, eine Carnitin-Supplementierung in Verbindung mit einer sofortigen Notfallbehandlung bei interkurrenten Erkrankungen. Bei akuten Episoden umfasst das Management vor allem die Erhöhung der Energieversorgung (20-100 % über dem FEI); Verzicht auf natürliches Protein für 24-48 Stunden, gefolgt von einer allmählichen Wiedereinführung; Verdopplung der L-Carnitin-Supplementierung und genaue Überwachung des Glukose-, Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts sowie des Harnstoff- und Leberstatus durch ein informiertes, qualifiziertes interdisziplinäres Team. Die Einhaltung der Empfehlungen zur Notfallbehandlung ist unerlässlich, um neuronale Schäden und nachfolgende sekundäre Dystonie zu verhindern.
  • Eine genetische Beratung ist sehr empfehlenswert für die Familienplanung und die Bewertung von gefährdeten Familienmitgliedern wie Geschwistern.
  1. Weitere Informationen

Orphanet: https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=EN&data_id=3564&Disease_Disease_Search_diseaseGroup=Glutaric-acidemia-type-1&Disease_Disease_Search_diseaseType=Pat&Disease(e)/Gruppe%20von%20Krankheiten=Glutaryl-CoA-Dehydrogenase-Mangel&title=Glutaryl-CoA%20Dehydrogenase%20Mangel&search=Disease_Search_Simple

iblio: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK546575/