CBS-Gen

Auch bekannt als: Klassische Homocystinurie; Homocystinurie mit oder ohne Ansprechen auf Pyridoxin (B6); Homocystinurie aufgrund eines Cystathion Beta-Synthase-Mangels; CBS-Mangel

OMIM#236200 https://omim.org/entry/236200

  1. Die Krankheit:

Die durch einen Mangel an Cystathionin β-Synthase (CBS) verursachte Homocystinurie ist gekennzeichnet durch eine Beteiligung des Auges (Ectopia lentis und/oder schwere Myopie), des Skelettsystems (übermäßige Größe, lange Gliedmaßen, Skoliosis und Pectus excavatum), des Gefäßsystems (Thromboembolie) und des ZNS (Entwicklungsverzögerung/geistige Behinderung).

  1. Die Symptome:

Die Patientinnen sind bei der Geburt normal und wenn sie unbehandelt bleiben, verläuft der Krankheitsverlauf fortschreitend. Das Fehlen früher Anzeichen oder Symptome schließt die Diagnose nicht aus.

  • Zu den Augenanomalien gehören Ectopia lentis (85 % der Fälle) mit hoher Kurzsichtigkeit.
  • Zu den Skelettveränderungen gehören Genu valgum und Pes cavus, gefolgt von marfanoidem Habitus, Pectus excavatum oder Carinatum und Kyphose oder Skoliose und Osteoporose.
  • Thromboembolien, die sowohl große als auch kleine Arterien und Venen betreffen, sind die häufigste Ursache für Morbidität und Mortalität.
  • Geistige Behinderung wird beschrieben; Der IQ bei Personen mit unbehandelter Homocystinurie reicht von 10 bis 138. Bei B6-responsiven Personen liegt der mittlere IQ bei 79 gegenüber 57 bei B6-nicht responsiven Personen. In 51% der Fälle kommt es zu klinisch signifikanten psychiatrischen Erkrankungen. Weitere Merkmale, die auftreten können, sind: Krampfanfälle, psychiatrische Probleme, extrapyramidale Anzeichen (z. B. Dystonie), Hypopigmentierung der Haut und der Haare, Rötung, Livedo reticularis und Pankreatitis.
  1. Maßnahmen im Falle einer frühzeitigen Diagnose:
  • Säuglinge mit einem positiven genetischen Test (mit 2 pathogenen Varianten oder 2 Kopien einer einzigen pathogenen Variante im Gen CBS) sollten weiterhin stillen und Säuglingsanfangsnahrung vermeiden. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um chronischen Symptomen vorzubeugen.
  • Die biochemische Korrelation ist essentiell für die Bestätigung der Diagnose mit quantitativen Aminosäuren und Homocysteinspiegeln (Hcy) im Plasma. Auch biochemisches NBS mit Tandem-Massenspektrometrie kann helfen (Dose zeigt erhöhtes Methionin).
  • Die klassische Homocystinurie ist eine lebenslange Krankheit, die ein lebenslanges Management und eine regelmäßige Nachsorge durch einen Stoffwechselmediziner und Ernährungsberater erfordert, die Teil eines multidisziplinären Behandlungsansatzes sind.
  • Wenn die Diagnose beim Neugeborenen gestellt wird, was im Idealfall der Fall sein sollte, muss das Ziel der Behandlung darin bestehen, die Entwicklung einer normalen Intelligenz sicherzustellen und die Entwicklung anderer Komplikationen zu verhindern.
  • Die Behandlung zielt darauf ab, die biochemischen Anomalien zu korrigieren, insbesondere die Homocysteinkonzentrationen im Plasma zu kontrollieren und Thrombosen vorzubeugen.
  • Zur Aufrechterhaltung normaler oder nahezu normaler Gesamthomocysteinkonzentrationen im Plasma werden eine Vitamin-B6-Therapie (Pyridoxin) (sofern sich gezeigt hat, dass sie auf B6 anspricht), eine Methionin-reduzierte Diät sowie eine Folat- und Vitamin-B12-Supplementierung verwendet.
  • Wasserfreies Betain wird normalerweise dem Therapieschema zugesetzt; Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann Betain die Hauptbehandlungsform sein, aber es ist vorzuziehen, eine lebenslange metabolische Diät einzuhalten.
  • Eine genetische Beratung ist sehr empfehlenswert für die Familienplanung und die Bewertung von gefährdeten Familienmitgliedern wie Geschwistern.
  1. Weitere Informationen

Orphanet: https://www.orpha.net/consor4.01/www/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=EN&data_id=173&Disease_Disease_Search_diseaseGroup=CBS&Disease_Disease_Search_diseaseType=Gen&Disease(n)/Gruppe%20von%20Krankheiten=Klassische Homocystinurie&title=Klassisch%20Homocystinurie&Suche=Disease_Search_Simple

Biblio: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1524/